Die Manualtherapie ist ein Zweig der Physiotherapie, der sich auf die Untersuchung und Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates spezialisiert.
Eine präzise Befragung hilft einerseits, die Störung möglichst genau zu identifizieren und einzuschätzen, und andererseits, auch die feinsten Veränderungen zu erfassen. Wichtig ist dabei, dem Patienten aufmerksam zuzuhören und ihn seine Symptome beschreiben zu lassen. Während dem Gespräch erarbeitet der Therapeut mögliche Hypothesen über die Lokalisation der Störung, über die verantwortliche Struktur (Gelenk, Muskel, Nerv), über die Art und Irritierbarkeit der Störung und über die zugrunde liegende Ursache des gesamten Problems.
Bei der objektiven Untersuchung versucht man durch verschiedene Tests, die Beschwerden des Patienten gezielt und dosiert zu reproduzieren und dann wieder zu eliminieren. Dabei sollten die Lokalisation und Art des Schmerzes möglichst mit den vom Patienten beschriebenen Beschwerden übereinstimmen.
Die Auswertung dieser Tests erlaubt dem Therapeuten, eine der möglichen Hypothesen zu festigen und danach einen Behandlungsplan zu erstellen.
Die angewandten Gelenkstechniken sind spezifische, passive Bewegungen, die sowohl der Untersuchung wie auch der Behandlung dienen. Diese Bewegungen werden in kleineren oder grösseren Amplituden und in verschiedenen Geschwindigkeiten durchgeführt.
Bei Bewegungen mit kleiner Geschwindigkeit spricht man von Mobilisation, und bei Techniken mit kleiner Amplitude und grosser Geschwindigkeit von Manipulation.
Mit verschiedenen Formen von Weichteiltechniken werden die Muskeln, Sehnen, Ligamente und andere Weichteile behandelt. Gezielte aktive Bewegungen, die der Patient selbst durchführt, unterstützen die Behandlung durch Gelenks- und Weichteiltechniken.